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21. Juli 202122. Juli 2021

8. Von der Türkei nach Georgien

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Die Son­ne scheint, wir genie­ßen die Ruhe und den Schat­ten in einem klei­nen Kie­fern­wäld­chen ober­halb des Tsa­l­ka Can­yons. Seit nun­mehr drei Wochen sind wir in Geor­gi­en unter­wegs – auf alten und auf neu­en Pfa­den in stän­di­ger Beglei­tung von schö­nen Erin­ne­rung an unse­re 5 Jah­re zurück­lie­gen­de Rei­se in die­ses gran­dio­se Land. Eine leich­te Bor­re­lio­se-Infek­ti­on durch eine klei­ne gemei­ne Zecke zwingt zu etwas mehr Ruhe und län­ge­ren Pau­sen – eine gute Gele­gen­heit den Blog wie­der etwas zu pflegen…

Es ist knapp 1 ½ Mona­te her, dass wir den Murat-Cam­ping Rich­tung Nor­den ver­lies­sen und Rich­tung Igdir auf­bra­chen. Dicht an unse­rer Sei­te die Flan­ke des gigan­ti­schen Ara­rat mit sei­ner wei­ßen Müt­ze. Aber, wir kamen nicht weit. Auf der Suche nach einem Über­nach­tungs­platz, hielt hin­ter uns ein Pick­up und Yasin, ein tür­ki­scher Far­mer stieg aus. In gutem Eng­lisch lud er uns direkt zu sich ein und es stell­te sich her­aus, dass er eben­falls ein work-away betreibt. Kur­zer­hand ver­ab­re­de­ten wir uns für den nächs­ten Tag und blie­ben dann gleich fünf.  Die moder­ne Milch­farm liegt direkt unter­halb des Ara­rat und wir bekom­men Ein­blick in den All­tag und die vie­len Her­aus­for­de­run­gen. Leo ist von mor­gens bis abends unter­wegs. Er hilft beim Mel­ken, sam­melt Eier, mäht Rasen, beob­ach­tet wie klei­ne Trut­hähn­chen schlüp­fen, fährt Trak­tor usw. Wir pflan­zen Erd­bee­ren, hel­fen die Was­ser­ver­sor­gung instand zu set­zen und erset­zen hier und da den Hausmeister.

  • Farm­li­fe
  • Farmlife 
  • Eine Kuh macht muhh, vie­le Kühe machen…
  • Erd­beer­pflan­zung
  • Majes­tä­tisch – der Ara­rat. Blick von der Farm.
  • Yasin, Fami­lie und Freunde.

Nach einem herz­li­chen Abschied und dem obli­ga­to­ri­schen Ver­spre­chen bald wie­der zu kom­men, rei­sen wir über Igdir mit Ölwech­sel für Fred wei­ter zum Salz­berg­werk in Tuz­lu­ca. Die­ses wur­de gera­de reno­viert und ein Teil für die Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht. Wir stau­nen über die gewal­ti­gen Salz­kris­tal­le, effekt­voll illu­mi­niert und sto­ßen mit Taschen­lam­pen in still­ge­leg­te Stol­len vor. Ein Aben­teu­er für groß und alt. Auf einer pas­tell­far­be­nen Hoch­ebe­ne mit Blick auf den Ara­gat und dicht an der arme­ni­schen Gren­ze fin­den wir einen guten Über­nach­tungs­platz direkt vor den Toren der alten arme­ni­schen Stadt Ani, die heu­te nur noch aus Rui­nen besteht und einst­mals mehr als 1000 Kir­chen hat­te. Unse­re Gedan­ken wan­dern immer wie­der hin­über zum Ara­gat, den wir vor 5 Jah­ren umrun­det haben. Nach dem Besuch des unwirt­li­chen und ein­sa­men Ani, ist unse­re nächs­te Sta­ti­on das alte, rus­sisch gepräg­te Kars. Wie­der ein­mal gön­nen wir uns 2 Näch­te im loka­len Leh­rer­wohn­heim, denn es reg­net immer wie­der in Strö­men. Die oft­mals ver­fal­le­ne bal­ti­sche Archi­tek­tur gibt uns hin und wie­der das Gefühl, durch eine ent­le­ge­ne bran­den­bur­gi­sche Klein­stadt zu spa­zie­ren – wäre da nicht das brum­men­de Leben auf den Stra­ßen mit Cafés en mas­se, dem bes­ten Bur­ger der Rei­se bis­her und Reno­vie­rungs­ar­bei­ten an jeder Ecke.

  • In den Salz­stol­len von Tuzluca
  • In den Salz­stol­len von Tuzluca 
  • Blick nach Arme­ni­en zum Aragat.
  • Ani und Umgebung
  • Ani
  • Ani
  • Grenz­pfos­ten Tür­kei – Armenien
  • Auf altem Wegen in Ani
  • Tür­ki­sche Supermarkt-Kunst

Beglei­tet von Gewit­ter­wol­ken und einem brei­ten Regen­bo­gen geht es hin­auf zum 2000m hoch gele­ge­nen Cil­dir See mit einer ver­wun­sche­nen, ein­sa­men Halb­in­sel mit ver­streu­ten Rui­nen einer alten geor­gi­schen Sied­lung. Auf dem Weg dahin eine kur­ze Schreck­se­kun­de, als die Abde­ckung der unte­ren Kupp­lungs­lo­cke nur noch halb an einer Schrau­be hing und ganz fies an der Kupp­lungs­schei­be schliff. Vier Schrau­ben spä­ter konn­ten wir aber bereits wei­ter­fah­ren. Nach dem hek­ti­schen Kars war die Stil­le und Wei­te des Cil­dir Sees ein wah­rer Bal­sam. Es gibt Lager­feu­er mit Würst­chen am Spieß, eine Insel­wan­de­rung und gemüt­li­che Gewitter.

Immer mehr aber zieht es uns nach Nor­den… Rich­tung Geor­gi­en. Ers­te Berich­te von Rei­se­freun­den bestä­ti­gen den unkom­pli­zier­ten Grenz­über­tritt und die Rei­se­frei­heit im Land. Und so bre­chen wir früh auf vom See, nach­dem Gewit­ter, Stark­re­gen und mun­te­re Vögel­chen auf dem Dach die Nacht­ru­he ohne­hin ver­kürzt hat­ten. Auf dem Weg zum 2600m hohen Bul­bu­len Pass erwan­dern wir die male­risch gele­ge­ne Teu­fels­burg (Sey­tan Kale­si), wel­che sich an den Rand eines tie­fen Can­yons klam­mert und nur per pedes und mit eini­gen Klet­ter­pas­sa­gen erreich­bar ist. Über Arda­han geht die Fahrt immer wei­ter hin­auf ent­lang eines Berg­flus­ses und zahl­rei­cher Quel­len zum Pass. Ein Berg­dorf wie aus dem wil­den Wes­ten, eine begras­te Hoch­ebe­ne und dann der Blick, der sich immer mehr aus den sich auf­lö­sen­den Wol­ken schält – weit hin­ein nach Wes­ten in Rich­tung Son­nen­un­ter­gang und ganz am Hori­zont die Dogu Kara­de­niz Dagla­ri Berg­ket­te mit ihren 3000ern, die uns noch vom Schwar­zen Meer trennt. Zum Abend­brot gibt es Rata­touille zum sat­tes­sen, dazu einen Weit­blick von dem man jedoch kaum satt wird und zum Nach­tisch ein paar Gitar­ren­lied­chen zu denen Anto­nia dann auch schnell einschläft.

  • End­lich ein Fahr­rad – vom tür­ki­schen Aldi
  • Cil­dir See
  • Teu­fels­burg und Schlucht
  • Teu­fels­burg und Schlucht 
  • Teu­fels­burg
  • In der Teufelsschlucht
  • Nied­ri­ger Pegel im Stau­see bei Artvin
  • Dra­chen stei­gen am Bul­bu­len Pass
  • Bul­bu­len Pass

Die nächs­ten zwei Tage ste­hen ganz im Zei­chen der Ser­pen­ti­nen und des PCR-Tests. Letz­te­ren brau­chen wir für die Ein­rei­se nach Geor­gi­en und ers­te­re sind nötig, um auf rela­ti­ve kur­zer Stre­cke nach Art­vin von 2600m auf 600m run­ter­zu­kom­men. Art­vin selbst ist eine ein­zi­ge Ser­pen­ti­ne. Es geht 100te Meter rauf und run­ter, lei­der liegt auch das Kran­ken­haus ganz ganz oben. Fahr­tech­nisch kei­ne gro­ße Freu­de, wie auch der PCR-Test selbst – ziem­lich rabi­at und schmerz­haft. Bis wir alles orga­ni­siert haben ver­ge­hen 2 stres­si­ge Tage. Am Ende aber bekom­men wir die Tests sogar umsonst, dem „Dr.“ im Rei­se­pass sei Dank – oder auch nicht… Noch am glei­chen Tag errei­chen wir Hopa am Schwar­zen Meer, über­nach­ten und atmen noch­mal durch vor dem Grenzübertritt.

Auf der tür­ki­schen Sei­te der Gren­ze ging alles ganz schnell. In Geor­gi­en lei­der nicht. Unser PCR-Test wur­de von dem Beam­ten nicht aner­kannt. Was wir nicht wuss­ten – im QR-Code ver­steckt steht: „Not for bor­der and tra­vel issues“. Wir soll­ten die 300km zurück­fah­ren und einen neu­en „rich­ti­gen“ machen. In unse­ren Köp­fen dreh­ten sich schon wie­der die Ser­pen­ti­nen, Freds Motor über­dreh­te im Kampf um jeden Höhen­me­ter und Anto­ni­as Angst und Wei­nen vor dem schmerz­haf­ten Test klang wie­der in den Ohren. Mit aller Kraft ver­such­te ich den Beam­ten zu über­zeu­gen, dass die PCR Tests sich nicht von­ein­an­der unter­schei­den, einen ein­heit­li­chen ISO-Stan­dard haben und nega­tiv somit nega­tiv bleibt. Mag­da­le­na und die Kin­der müs­sen hin­ter der Schei­be im Grenz­ge­bäu­de blei­ben. Die Stim­men wur­den lau­ter und die Situa­ti­on immer unan­ge­neh­mer. Schliess­lich ver­lang­te ich nach dem „Chef“ oder „Boss“. Der erschien auch gleich. Kein Pro­blem, Test ist Test und ich wur­de ver­mut­lich im Kran­ken­haus rein­ge­legt (er ver­mu­te­te wohl, der Labo­rant hät­te etwas Bak­schisch von mir bekom­men). Ja, das bestä­tig­te ich gern, Haupt­sa­che wir kom­men über die Gren­ze. Und das kamen wir dann glück­li­cher­wei­se auch. Schnell noch Geld abge­ho­ben, eine Ver­si­che­rung für Fred abge­schlos­sen und dann rein nach Batumi!

GEORGIEN – BATUMI… Für die Kin­der und uns ein lang ersehn­ter Mei­len­stein. Wir sprin­gen förm­lich hin­ein in die­se bun­te, leuch­ten­de und stim­mungs­vol­le Stadt. Die Sky­line, der Hafen, das Rie­sen­rad, der Buch­sta­ben­turm, die Alt­stadt, der Bäck­ero­pi in sei­nem Kel­ler… so vie­le Erin­ne­run­gen zum Anfas­sen. Wir essen lecker Khin­ka­li, Khach­a­pur und Badrid­scha­ni, erle­ben unser ers­tes Live-Kon­zert seit (kann mich gar nicht erin­nern) und trin­ken das ers­te Zapf­bier seit 8 Mona­ten. Anto­nia ist so auf­ge­regt und auf­ge­dreht, dass wir sie an ein Seil bin­den müs­sen. Wir gehen ins Kino zu einem Zei­chen­trick­film und kom­men völ­lig bedad­dert wie­der raus. So gro­ße und schnel­le Bil­der mit einer hirn­lo­sen Sto­ry ver­knüpft sind wir wohl nicht mehr gewöhnt. Nach­dem wir am drit­ten einen wei­te­ren obli­ga­to­ri­schen PCR-Test absol­vier­ten (Tosi hat­te Glück – erst ab 10 J.), fuh­ren wir Ruhe suchend end­lich ans Meer. Die Kin­der spran­gen sofort sehn­süch­tig rein, wir mach­ten Feu­er und kuschel­ten zu viert in den Son­nen­un­ter­gang. Nun aber hieß es in den nächs­ten 2 Tagen noch Schul­ma­ra­thon für Leo, letz­te Auf­ga­ben woll­ten erle­digt und hoch­ge­la­den sein. Das Schul­jah­res­ab­schluss­ge­spräch mit sei­ner Leh­re­rinn war sehr posi­tiv und ein guter Abschluss. Danach tra­fen wir uns noch mit einer net­ten pol­ni­schen Fami­lie samt Groß­el­tern, die wir kurz vor­her in Batu­mi ken­nen­ge­lernt hatten.

  • Batu­mi – heiss ersehnt
  • Buch­sta­ben­turm in Batumi
  • Geor­gi­sche Pfann­ku­chen mit Puddingfüllung
  • Khin­ka­li – Leo’s geor­gi­sche Lieblingsspeise
  • Life-Band in Batu­mi. Wie aus einer ande­ren Zeit…
  • Strand Batu­mi
  • Am Schwar­zen Meer
  • Opa von pol­ni­schen Freun­den – von Tosia beschlagnahmt…

Als­dann ging es ins Lan­des­in­ne­re nach Kutai­si. Unter­wegs pfleg­ten wir unse­re Haut in natür­li­chen Ther­mal­quel­len und deck­ten uns bei den zahl­rei­chen Win­zern mit fri­schem Weiss­wein ein, inklu­si­ve vor­an­ge­hen­der Degus­ta­ti­on. Ein guter Start in den Tag… In Kutai­si schau­ten wir nach, ob alles noch beim Alten ist und stopp­ten anschlies­send in dem alten Ther­mal­kur­ort Tskal­tu­bo. Einst mit 30 teils prunk­vol­len Sana­to­ri­en die Nr. 1 zu Sowjet­zei­ten, leben heu­te zum größ­ten Teil noch immer Flücht­lin­ge des Unab­hän­gig­keits­krie­ges und Obdach­lo­se in den mitt­ler­wei­le rui­nö­sen Bau­ten. Trotz des Ver­su­ches dem Ort wie­der Leben ein­zu­hau­chen und der Restau­rie­rung eini­ger Sana­to­ri­en und Ther­mal­bä­der, herrscht wei­ter­hin haupt­säch­lich Ver­fall, Trost­lo­sig­keit und Armut. In den 5 Jah­ren nach unse­rem letz­ten Besuch erschei­nen die­se durch den Coro­na-Ein­schnitt nur noch dras­ti­scher und jeg­li­che Auf­bau­ver­su­che nahe­zu umsonst. Etwas auf­mun­tern­der ist der Besuch des nur weni­ge Kilo­me­ter ent­fern­ten Satap­lia Natio­nal­parks mit ech­ten Dino­sau­ri­er-Fuß­ab­drü­cken und einer über­hän­gen­den Aus­sichts­ter­ras­se aus Glas. Im wei­ter süd­lich in einem bewal­de­ten schma­len Tal der Mes­k­he­ti Ber­ge gele­ge­nen Sair­ma Ther­mal­bad, tref­fen wir auf die Chris­toph & Anne mit Kin­dern. Wir haben uns schon mehr­mals getrof­fen und ver­brin­gen nun etwas mehr Zeit zusam­men, was die Kin­der sicht­lich genie­ßen. Auch hier gibt es Stock­brot am Feu­er, klei­ne Wan­de­run­gen und viel plan­schen im hei­ßen Thermalwasserbecken.

  • 39°C heis­ses Sulfurbad
  • Geor­gi­sche Brücke
  • Kutai­si
  • Platz der Georgisch/Polnischen Freund­schaft in Kutaisi
  • Cow­girls müs­sen üben wo es geht…
  • Alte Vil­la in Kutaisi
  • Glei­che Stel­le glei­che Wel­le – schon 2015.
  • Altes Sana­to­ri­um in Tskaltubo 
  • Tskaltubo 
  • Altes Sana­to­ri­um in Tskaltubo 
  • Net­te Idee…
  • Bei den Dino­sau­ri­er-Fuß­ab­drü­cken in Sataplia 
  • Sataplia 
  • Stock­brot mit Anne, Jonas und Julian

Über das Kaz­chi-Klos­ter, dem kleins­ten Klos­ter Geor­gi­ens, auf einer Fels­na­del gele­gen, erreich­ten wir Tsch­ia­tu­ra. Das in einem lan­gen Tal gele­ge­ne Städt­chen war einst eines der Haupt­zen­tren des welt­wei­ten Man­gan­ab­baus. 1990 mit dem Zusam­men­bruch der Sowjet­uni­on und sich erschöp­fen­den Vor­kom­men, kam das Ende des einst flo­rie­ren­den Ortes und über die Hälf­te der Ein­woh­ner wan­der­te ab. Zurück blie­ben unzäh­li­ge Fabri­ken, Gleisan­lan­gen, Berg­bau­ge­rä­te, Kul­tur­ein­rich­tun­gen und dut­zen­de von alten Seil­bah­nen, die unter ande­rem auch die Orts­teil mit­ein­an­der ver­ban­den. All das gibt die­sem Tal einen mor­bi­den, post­apo­ka­lyp­ti­schen Charme – wenn man es gleich­wohl schafft, die offen­sicht­li­che Armut, gra­vie­ren­de Umwelt­ver­schmut­zun­gen, Per­spek­tiv­lo­sig­keit der Jugend und melan­cho­li­sche Tris­tesse kurz­zei­tig aus­zu­blen­den. Hier fei­ern wir in einer Knei­pe unse­ren Hoch­zeits­tag, bekom­men eine extra Füh­rung durch das gigan­ti­sche alte Kul­tur­haus und ler­nen im angren­zen­den Mgvi­me­vi Klos­ter einen alten fröh­li­chen ortho­do­xen Pries­ter ken­nen. Schnell aber zieht es uns wie­der in die Natur. Bei Satsch­che­re fin­den wir ein ruhi­ges Sei­ten­tal und atmen tief durch, gehen wan­dern und essen die bes­ten Eclair seit Kindheitstagen.

  • Kazchi-Kloster 
  • Berg­bau­hin­ter­las­sen­schaf­ten in Tschiatura 
  • Alter Plat­ten­bau in Tsch­ia­tu­ra – erreich­bar über Seil­bahn (im Vordergrund) 
  • Still­ge­leg­te Seilbahnstation
  • Berg­bau­über­res­te
  • Tschiatura 
  • Muse­um im Kul­tur­haus von Tschiatura 
  • Still­ge­leg­te Seilbahnstation 
  • Bekann­te Kon­ter­feis an einer alten Seilbahnstation
  • Mgvi­me­vi Kloster 
  • Mgvi­me­vi Kloster 
  • Blick in das Tal von Tschiatura 
  • Neu­es Gefährt nun auch für Tosia
  • Ori­gi­nal lecker geor­gi­scher Honig
  • Grü­nes Para­dies bei Satschchere 

Unser nächs­ter län­ge­rer Stop ist ober­halb von Bor­jo­mi. Ein wei­te­rer Kur­ort mit dem bes­ten Mine­ral­was­ser (der ehe­ma­li­gen Sowjet­uni­on). Wir tref­fen wie­der auf Chris­toph und Anne und ler­nen eine wei­te­re deut­sche Aus­steig­erfa­mi­lie mit ihrem Wohn­mo­bil ken­nen. Ein paar Tage dau­ert es, bis Tosi eine Erkäl­tung aus­ge­stan­den hat, wir unse­re Ruck­sä­cke geschürt und das Wet­ter viel­ver­spre­chend ist – dann bre­chen wir auf zu einer mehr­tä­gi­gen Wan­de­rung in den berühm­ten Bor­jo­mi-Natio­nal­park. Es geht 1000 Höhen­me­ter hin­auf zur Chi­tak­he­vi Hüt­te, die wir kurz vor einem hef­ti­gen Gewit­ter nach gut 10km errei­chen. Es ist eine ein­fa­che Schutz­hüt­te, aber mit einem alten Ofen. Leo macht sich gleich ans Holz­ha­cken und in weni­gen Minu­ten haben wir es gemüt­lich warm. Am nächs­ten Mor­gen wei­ter hin­auf zur Georg’s Kapel­le mit unglaub­li­chen Weit­blick, lecke­rem Wein und Käse von den Hir­ten und einer wei­te­ren glück­lich erschöpf­ten Hüt­ten­nacht. Dann geht es wie­der hin­un­ter ins Tal, zurück aus einer wil­den Natur, einer Welt über den Wol­ken. Auf dem Weg alt­be­kann­te Ran­ger, wel­che über Anto­nia Lächeln und Stau­nen, die noch am Ende eines anstren­gen­den Wan­der­ta­ges durch die Gegend hüpft und fröh­lich Lied­chen träl­lert. Nach unse­rer Rück­kehr über­nach­ten wir in Mariamts­min­da am Ran­de des Natio­nal­parks, wan­dern noch zur klei­nen St. Maria Kapel­le. Etwas wei­ter in Ats­ku­ri sind wir zu Gast bei Maja und ihrer Fami­lie, die nor­ma­ler­wei­se eine Pen­si­on betrei­ben, coro­nabe­dingt aber geschlos­sen haben. Wir dür­fen trotz­dem auf der Pfer­de­kop­pel cam­pie­ren, end­lich Wäsche waschen und wer­den fürst­lichst bewir­tet und beschenkt. Wir sind auch hier wie­der über­wäl­tigt von der voll­kom­me­nen und selbst­ver­ständ­li­chen Gastfreundschaft.

  • Anto­ni­as neu­er Freund Jonas
  • Zwei Bor­jo­mi­be­wa­cher
  • Kuh­flüs­te­rer
  • Auf Schus­ters Rap­pen im Bor­jo­mi Nationalpark
  • Alter Sowje­ti­scher Bull­do­zer am Wanderweg.
  • Holz machen an der Hüt­te für den Abend
  • Hüt­ten­mahl­zeit
  • Unser Nacht­quar­tier
  • Klei­ner aber fei­ner Ofen
  • Auf­wa­chen über den Wolken
  • Auf den Hoch­ebe­nen des Nationalparks
  • Wan­der­fräu­lein
  • An der St. Maria Kapelle
  • Nach 3 Tagen Brot und Chi­na­sup­pen, end­lich was Handfestes… 
  • Zu Gast bei Majas Familie
  • Majas Fest­mahl

Mit einem Abste­cher zu einer wil­den Sul­fur-Ther­mal­quel­le in Tsinu­ba­ni und zur alt­be­kann­ten Burg in Achal­zi­che ging es zum ver­ab­re­de­ten Treff­punkt am Fluss bei Idu­ma­la mit Vol­ker, Inga und ihren Töch­tern. Wir lern­ten sie kurz in Bor­jo­mi ken­nen und woll­ten uns ger­ne wie­der­se­hen. Und so ver­brach­ten wir zwei schö­ne Tage am Fluss mit gutem Wein, unzäh­li­gen Geschich­ten, Stock­brot, Feu­er­topf, spon­ta­nes Pfer­der­ei­ten und glück­lich lachen­den Kin­dern. Dann ein wei­te­rer Abschied und die fes­te Vor­ga­be, sich zeit­nah wiederzusehen.

  • Alte Ther­mal­quel­le bei Tsinubani
  • …und rein ins Vergnügen
  • In der Palast­an­la­ge von Achalziche 
  • Achal­zi­che Palast
  • Achal­zi­che Palast 
  • Fluss­camp mit Vol­ker und Inga
  • Lecke­res aus dem Feuertopf
  • Rei­ten am Fluss
  • Feu­er­zau­ber

Mitt­ler­wei­le hat sich lei­der ein dicker roter Flat­schen um mei­nen zwei Woche alten Zecken­biss ein­ge­rich­tet. Also ein ziem­lich deut­li­ches Anzei­chen auf Bor­re­lio­se. Ein Besuch im Kran­ken­haus war wenig ziel­füh­rend und so schick­ten wir kur­zer­hand ein paar Fotos und Details an unse­re sehr net­te und hilfs­be­reit Kin­der- und Rei­se­ärz­tin. Kurz dar­auf war die Dia­gno­se klar und wir hol­ten die ent­spre­chen­den Anti­bio­ti­ka direkt aus der Apo­the­ke. Beru­higt ging es wei­ter nach Ach­alka­la, wo wir auf dem Markt Ashu­sha und ihre Eltern ken­nen­lern­ten. Ashu­sha hat 3 Jah­re in Deutsch­land gelebt, spricht 4 Spra­chen und war schwer über­rascht, uns plötz­lich auf dem Markt­platz Deutsch spre­chen zu hören. Sogleich folg­te eine Ein­la­dung, die wir sehr ger­ne annah­men. Ihre Woh­nung liegt auf einem alten Kaser­nen­ge­län­de und wir erfuh­ren viel über das Leben der geor­gi­schen Arme­ni­er, ihre Erfah­run­gen in Deutsch­land (nicht immer rühm­lich) und Träu­me für die Zukunft. Wir hof­fen sehr, sie ein­mal bei uns in Deutsch­land oder Polen will­kom­men zu hei­ßen und zumin­dest ein klei­nes Stück der unbe­grenz­ten Gast­freund­schaft zurück­ge­ben zu kön­nen. Reich bela­den mit Ein­drü­cken, Salat, Kräu­tern und Gemü­se fah­ren wir wei­ter, hin­ein in die kah­len Hoch­ebe­nen an den Para­wa­ni­s­ee. Eine Tour hin­auf quer­feld­ein in die ent­le­ge­ne Vul­kan­land­schaft las­sen wir trotz Sehn­sucht für die­ses Mal lie­ber. Statt­des­sen geht es an den Rand des Tsa­l­ka Can­yons zum Schrei­ben des Blogs… Und allein in den letz­ten vier Stun­den des Schrei­bens wur­den wir gan­ze drei Mal von ver­schie­de­nen pick­ni­cken­den Fami­li­en mit Brot, Obst, Fleisch, Bier usw. beschenkt…

  • Abend­ge­schich­ten im Womo
  • Brü­cke mal anders…
  • Sub­sis­tenz­wirt­schaft auch hier bei Ashushas Familie 
  • Ashushas Familie 

Und so las­sen wir uns ein­mal mehr durch die­ses wun­der­schö­ne Land trei­ben. Anto­nia düst selbst­be­wusst und selbst­be­stimmt durch den Tag, macht es uns schwer sie in Zaum zu hal­ten, zau­bert aber dafür fast jedem Vor­über­kom­men­den ein Lächeln auf die Lip­pen. Leo wächst und wächst, so dass wir nicht wis­sen ob er im Win­ter wie­der oben in den Alko­ven mit Anto­nia passt. Für ihn wie auch Anto­nia ist es selbst­ver­ständ­lich auf Frem­de ohne Scheu zuzu­ge­hen. Sie machen schnell Freun­de und oft sind sie am glück­lichs­ten, wenn man auf ande­re Rei­sen­de mit Kin­dern trifft. Da ist es natür­lich schön, dass sich vie­le trotz der aktu­el­len Umstän­de und Ängs­te auf den Weg hier­her machen.

Mitt­ler­wei­le ver­fei­nern sich auch unse­re Rei­se­plä­ne wie­der etwas. Mit Geor­gi­en schei­nen wir mal wie­der am Fla­schen­hals ange­kom­men zu sein. Russ­land, Azer­bai­jan (außer Fuss­ball­fans mit Ticket) und Arme­ni­en stel­len der­zeit kei­ne Tou­ris­ten­vi­sa aus. Der Iran ist noch immer geschlos­sen, macht aber von allen Län­dern am meis­ten Hoff­nung. Aus die­sem Grund haben wir auch vor­sorg­lich unser Car­net de Pas­sa­ge ver­län­gern und nach Tbi­li­si schi­cken las­sen. Wir las­sen uns nun Zeit, wer­den wei­ter durch Geor­gi­en stö­bern und war­ten, was sich im Iran tut. Immer noch und immer wie­der sind wir dank­bar unter­wegs sein zu dür­fen. Jeder Rei­se­tag ist ein Geschenk und reich an Ein­drü­cken, an Men­schen die man trifft, an Land­schaf­ten, Wei­ten, Träu­men und vor allem Hoffnungen. 

Zum Schluss dies­mal ein guter Spruch des bekann­ten Natur­for­schers Alex­an­der von Hum­boldt. In unse­ren Augen aktu­el­ler denn je und so ziem­lich das, was ich jedem rate, wel­cher sich die „Rei­se­war­nun­gen“ des Aus­wär­ti­gen Amtes zu sehr zu Her­zen nimmt: 


„Die gefähr­lichs­te Welt­an­schau­ung ist die Welt­an­schau­ung derer, die die Welt nie ange­schaut haben.“

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Kommentare (2)

  • Volker 16. August 2021 at 14:53 Antworten

    Hi Ihr Lieben,

    dan­ke für Euren span­nen­den Blog.
    Da erfah­re ich ja fast mehr als von Euch per­sön­lich in Aspind­sa. Zum Bei­spiel die Ther­mal Quel­len in Tsinu­ba­ni hät­te ich auch ger­ne gese­hen. Das sieht ja abge­fah­ren aus.

    Ihr macht wirk­lich eine tol­le Fami­li­en­rei­se. Ich bin super gespannt, wie es wei­ter­geht. Euch schei­nen die Rei­se­zie­le ja nicht auszugehen.
    Ich bin auch über­rascht, an wie­vie­len inter­es­san­ten Orten wir vor­bei­ge­rauscht sind mit unse­ren vier Wochen Reisezeit.

    Wir sind jetzt bald zwei Wochen wie­der zurück in Deutsch­land und haben unser Leben hier naht­los wie­der auf­ge­nom­men. Ihr habt dann auch hier zurück ein gro­ßes Rei­se­pro­gramm. Auf einen Besuch bei uns in Bonn bestehen wir jedenfalls.

    Ganz lie­be Grüße

    Vol­ker

    PS: Das Zitat von Hum­boldt ist echt klasse!

  • Ewa Kosińska 30. Juli 2021 at 22:03 Antworten

    Mili Podróż­ni­cy, jak zwyk­le nie­zwyk­le cie­ka­wy post z podróży. Dra­ma­ty­cz­ne prze­jście gra­ni­cy z Gruz­ją (kwestia tes­tu), bore­lio­za Jana (szc­zęś­li­wie natych­mi­ast uch­wy­co­na) i prze­cu­dow­ne widoki.
    Życ­zę całej Rod­zi­nie dals­zych wrażeń, choć może spokojniejszych🙂!
    Fre­do­wi życ­zę, żeby dojechał wszęd­zie tam, gdzie zostało zaplanowane.
    A może otwor­zy się gra­ni­ca z Iranem?
    Trzy­mam kciuki!!
    Mama Izy
    Na bazie tych opisów moż­na by pomyś­leć po pow­ro­cie o spi­sa­niu wspom­nień z wypra­wy i wyda­niu w for­mie książ­ko­wej, np. My i Fred na Szla­ku Jed­w­ab­nym czy coś takiego.

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