Die Sonne scheint, wir genießen die Ruhe und den Schatten in einem kleinen Kiefernwäldchen oberhalb des Tsalka Canyons. Seit nunmehr drei Wochen sind wir in Georgien unterwegs – auf alten und auf neuen Pfaden in ständiger Begleitung von schönen Erinnerung an unsere 5 Jahre zurückliegende Reise in dieses grandiose Land. Eine leichte Borreliose-Infektion durch eine kleine gemeine Zecke zwingt zu etwas mehr Ruhe und längeren Pausen – eine gute Gelegenheit den Blog wieder etwas zu pflegen…
Es ist knapp 1 ½ Monate her, dass wir den Murat-Camping Richtung Norden verliessen und Richtung Igdir aufbrachen. Dicht an unserer Seite die Flanke des gigantischen Ararat mit seiner weißen Mütze. Aber, wir kamen nicht weit. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz, hielt hinter uns ein Pickup und Yasin, ein türkischer Farmer stieg aus. In gutem Englisch lud er uns direkt zu sich ein und es stellte sich heraus, dass er ebenfalls ein work-away betreibt. Kurzerhand verabredeten wir uns für den nächsten Tag und blieben dann gleich fünf. Die moderne Milchfarm liegt direkt unterhalb des Ararat und wir bekommen Einblick in den Alltag und die vielen Herausforderungen. Leo ist von morgens bis abends unterwegs. Er hilft beim Melken, sammelt Eier, mäht Rasen, beobachtet wie kleine Truthähnchen schlüpfen, fährt Traktor usw. Wir pflanzen Erdbeeren, helfen die Wasserversorgung instand zu setzen und ersetzen hier und da den Hausmeister.
Nach einem herzlichen Abschied und dem obligatorischen Versprechen bald wieder zu kommen, reisen wir über Igdir mit Ölwechsel für Fred weiter zum Salzbergwerk in Tuzluca. Dieses wurde gerade renoviert und ein Teil für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wir staunen über die gewaltigen Salzkristalle, effektvoll illuminiert und stoßen mit Taschenlampen in stillgelegte Stollen vor. Ein Abenteuer für groß und alt. Auf einer pastellfarbenen Hochebene mit Blick auf den Aragat und dicht an der armenischen Grenze finden wir einen guten Übernachtungsplatz direkt vor den Toren der alten armenischen Stadt Ani, die heute nur noch aus Ruinen besteht und einstmals mehr als 1000 Kirchen hatte. Unsere Gedanken wandern immer wieder hinüber zum Aragat, den wir vor 5 Jahren umrundet haben. Nach dem Besuch des unwirtlichen und einsamen Ani, ist unsere nächste Station das alte, russisch geprägte Kars. Wieder einmal gönnen wir uns 2 Nächte im lokalen Lehrerwohnheim, denn es regnet immer wieder in Strömen. Die oftmals verfallene baltische Architektur gibt uns hin und wieder das Gefühl, durch eine entlegene brandenburgische Kleinstadt zu spazieren – wäre da nicht das brummende Leben auf den Straßen mit Cafés en masse, dem besten Burger der Reise bisher und Renovierungsarbeiten an jeder Ecke.
Begleitet von Gewitterwolken und einem breiten Regenbogen geht es hinauf zum 2000m hoch gelegenen Cildir See mit einer verwunschenen, einsamen Halbinsel mit verstreuten Ruinen einer alten georgischen Siedlung. Auf dem Weg dahin eine kurze Schrecksekunde, als die Abdeckung der unteren Kupplungslocke nur noch halb an einer Schraube hing und ganz fies an der Kupplungsscheibe schliff. Vier Schrauben später konnten wir aber bereits weiterfahren. Nach dem hektischen Kars war die Stille und Weite des Cildir Sees ein wahrer Balsam. Es gibt Lagerfeuer mit Würstchen am Spieß, eine Inselwanderung und gemütliche Gewitter.
Immer mehr aber zieht es uns nach Norden… Richtung Georgien. Erste Berichte von Reisefreunden bestätigen den unkomplizierten Grenzübertritt und die Reisefreiheit im Land. Und so brechen wir früh auf vom See, nachdem Gewitter, Starkregen und muntere Vögelchen auf dem Dach die Nachtruhe ohnehin verkürzt hatten. Auf dem Weg zum 2600m hohen Bulbulen Pass erwandern wir die malerisch gelegene Teufelsburg (Seytan Kalesi), welche sich an den Rand eines tiefen Canyons klammert und nur per pedes und mit einigen Kletterpassagen erreichbar ist. Über Ardahan geht die Fahrt immer weiter hinauf entlang eines Bergflusses und zahlreicher Quellen zum Pass. Ein Bergdorf wie aus dem wilden Westen, eine begraste Hochebene und dann der Blick, der sich immer mehr aus den sich auflösenden Wolken schält – weit hinein nach Westen in Richtung Sonnenuntergang und ganz am Horizont die Dogu Karadeniz Daglari Bergkette mit ihren 3000ern, die uns noch vom Schwarzen Meer trennt. Zum Abendbrot gibt es Ratatouille zum sattessen, dazu einen Weitblick von dem man jedoch kaum satt wird und zum Nachtisch ein paar Gitarrenliedchen zu denen Antonia dann auch schnell einschläft.
Die nächsten zwei Tage stehen ganz im Zeichen der Serpentinen und des PCR-Tests. Letzteren brauchen wir für die Einreise nach Georgien und erstere sind nötig, um auf relative kurzer Strecke nach Artvin von 2600m auf 600m runterzukommen. Artvin selbst ist eine einzige Serpentine. Es geht 100te Meter rauf und runter, leider liegt auch das Krankenhaus ganz ganz oben. Fahrtechnisch keine große Freude, wie auch der PCR-Test selbst – ziemlich rabiat und schmerzhaft. Bis wir alles organisiert haben vergehen 2 stressige Tage. Am Ende aber bekommen wir die Tests sogar umsonst, dem „Dr.“ im Reisepass sei Dank – oder auch nicht… Noch am gleichen Tag erreichen wir Hopa am Schwarzen Meer, übernachten und atmen nochmal durch vor dem Grenzübertritt.
Auf der türkischen Seite der Grenze ging alles ganz schnell. In Georgien leider nicht. Unser PCR-Test wurde von dem Beamten nicht anerkannt. Was wir nicht wussten – im QR-Code versteckt steht: „Not for border and travel issues“. Wir sollten die 300km zurückfahren und einen neuen „richtigen“ machen. In unseren Köpfen drehten sich schon wieder die Serpentinen, Freds Motor überdrehte im Kampf um jeden Höhenmeter und Antonias Angst und Weinen vor dem schmerzhaften Test klang wieder in den Ohren. Mit aller Kraft versuchte ich den Beamten zu überzeugen, dass die PCR Tests sich nicht voneinander unterscheiden, einen einheitlichen ISO-Standard haben und negativ somit negativ bleibt. Magdalena und die Kinder müssen hinter der Scheibe im Grenzgebäude bleiben. Die Stimmen wurden lauter und die Situation immer unangenehmer. Schliesslich verlangte ich nach dem „Chef“ oder „Boss“. Der erschien auch gleich. Kein Problem, Test ist Test und ich wurde vermutlich im Krankenhaus reingelegt (er vermutete wohl, der Laborant hätte etwas Bakschisch von mir bekommen). Ja, das bestätigte ich gern, Hauptsache wir kommen über die Grenze. Und das kamen wir dann glücklicherweise auch. Schnell noch Geld abgehoben, eine Versicherung für Fred abgeschlossen und dann rein nach Batumi!
GEORGIEN – BATUMI… Für die Kinder und uns ein lang ersehnter Meilenstein. Wir springen förmlich hinein in diese bunte, leuchtende und stimmungsvolle Stadt. Die Skyline, der Hafen, das Riesenrad, der Buchstabenturm, die Altstadt, der Bäckeropi in seinem Keller… so viele Erinnerungen zum Anfassen. Wir essen lecker Khinkali, Khachapur und Badridschani, erleben unser erstes Live-Konzert seit (kann mich gar nicht erinnern) und trinken das erste Zapfbier seit 8 Monaten. Antonia ist so aufgeregt und aufgedreht, dass wir sie an ein Seil binden müssen. Wir gehen ins Kino zu einem Zeichentrickfilm und kommen völlig bedaddert wieder raus. So große und schnelle Bilder mit einer hirnlosen Story verknüpft sind wir wohl nicht mehr gewöhnt. Nachdem wir am dritten einen weiteren obligatorischen PCR-Test absolvierten (Tosi hatte Glück – erst ab 10 J.), fuhren wir Ruhe suchend endlich ans Meer. Die Kinder sprangen sofort sehnsüchtig rein, wir machten Feuer und kuschelten zu viert in den Sonnenuntergang. Nun aber hieß es in den nächsten 2 Tagen noch Schulmarathon für Leo, letzte Aufgaben wollten erledigt und hochgeladen sein. Das Schuljahresabschlussgespräch mit seiner Lehrerinn war sehr positiv und ein guter Abschluss. Danach trafen wir uns noch mit einer netten polnischen Familie samt Großeltern, die wir kurz vorher in Batumi kennengelernt hatten.
Alsdann ging es ins Landesinnere nach Kutaisi. Unterwegs pflegten wir unsere Haut in natürlichen Thermalquellen und deckten uns bei den zahlreichen Winzern mit frischem Weisswein ein, inklusive vorangehender Degustation. Ein guter Start in den Tag… In Kutaisi schauten wir nach, ob alles noch beim Alten ist und stoppten anschliessend in dem alten Thermalkurort Tskaltubo. Einst mit 30 teils prunkvollen Sanatorien die Nr. 1 zu Sowjetzeiten, leben heute zum größten Teil noch immer Flüchtlinge des Unabhängigkeitskrieges und Obdachlose in den mittlerweile ruinösen Bauten. Trotz des Versuches dem Ort wieder Leben einzuhauchen und der Restaurierung einiger Sanatorien und Thermalbäder, herrscht weiterhin hauptsächlich Verfall, Trostlosigkeit und Armut. In den 5 Jahren nach unserem letzten Besuch erscheinen diese durch den Corona-Einschnitt nur noch drastischer und jegliche Aufbauversuche nahezu umsonst. Etwas aufmunternder ist der Besuch des nur wenige Kilometer entfernten Sataplia Nationalparks mit echten Dinosaurier-Fußabdrücken und einer überhängenden Aussichtsterrasse aus Glas. Im weiter südlich in einem bewaldeten schmalen Tal der Meskheti Berge gelegenen Sairma Thermalbad, treffen wir auf die Christoph & Anne mit Kindern. Wir haben uns schon mehrmals getroffen und verbringen nun etwas mehr Zeit zusammen, was die Kinder sichtlich genießen. Auch hier gibt es Stockbrot am Feuer, kleine Wanderungen und viel planschen im heißen Thermalwasserbecken.
39°C heisses Sulfurbad Georgische Brücke Kutaisi Platz der Georgisch/Polnischen Freundschaft in Kutaisi Cowgirls müssen üben wo es geht… Alte Villa in Kutaisi Gleiche Stelle gleiche Welle – schon 2015. Altes Sanatorium in Tskaltubo Tskaltubo Altes Sanatorium in Tskaltubo Nette Idee… Bei den Dinosaurier-Fußabdrücken in Sataplia Sataplia Stockbrot mit Anne, Jonas und Julian
Über das Kazchi-Kloster, dem kleinsten Kloster Georgiens, auf einer Felsnadel gelegen, erreichten wir Tschiatura. Das in einem langen Tal gelegene Städtchen war einst eines der Hauptzentren des weltweiten Manganabbaus. 1990 mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und sich erschöpfenden Vorkommen, kam das Ende des einst florierenden Ortes und über die Hälfte der Einwohner wanderte ab. Zurück blieben unzählige Fabriken, Gleisanlangen, Bergbaugeräte, Kultureinrichtungen und dutzende von alten Seilbahnen, die unter anderem auch die Ortsteil miteinander verbanden. All das gibt diesem Tal einen morbiden, postapokalyptischen Charme – wenn man es gleichwohl schafft, die offensichtliche Armut, gravierende Umweltverschmutzungen, Perspektivlosigkeit der Jugend und melancholische Tristesse kurzzeitig auszublenden. Hier feiern wir in einer Kneipe unseren Hochzeitstag, bekommen eine extra Führung durch das gigantische alte Kulturhaus und lernen im angrenzenden Mgvimevi Kloster einen alten fröhlichen orthodoxen Priester kennen. Schnell aber zieht es uns wieder in die Natur. Bei Satschchere finden wir ein ruhiges Seitental und atmen tief durch, gehen wandern und essen die besten Eclair seit Kindheitstagen.
Kazchi-Kloster Bergbauhinterlassenschaften in Tschiatura Alter Plattenbau in Tschiatura – erreichbar über Seilbahn (im Vordergrund) Stillgelegte Seilbahnstation Bergbauüberreste Tschiatura Museum im Kulturhaus von Tschiatura Stillgelegte Seilbahnstation Bekannte Konterfeis an einer alten Seilbahnstation Mgvimevi Kloster Mgvimevi Kloster Blick in das Tal von Tschiatura Neues Gefährt nun auch für Tosia Original lecker georgischer Honig Grünes Paradies bei Satschchere
Unser nächster längerer Stop ist oberhalb von Borjomi. Ein weiterer Kurort mit dem besten Mineralwasser (der ehemaligen Sowjetunion). Wir treffen wieder auf Christoph und Anne und lernen eine weitere deutsche Aussteigerfamilie mit ihrem Wohnmobil kennen. Ein paar Tage dauert es, bis Tosi eine Erkältung ausgestanden hat, wir unsere Rucksäcke geschürt und das Wetter vielversprechend ist – dann brechen wir auf zu einer mehrtägigen Wanderung in den berühmten Borjomi-Nationalpark. Es geht 1000 Höhenmeter hinauf zur Chitakhevi Hütte, die wir kurz vor einem heftigen Gewitter nach gut 10km erreichen. Es ist eine einfache Schutzhütte, aber mit einem alten Ofen. Leo macht sich gleich ans Holzhacken und in wenigen Minuten haben wir es gemütlich warm. Am nächsten Morgen weiter hinauf zur Georg’s Kapelle mit unglaublichen Weitblick, leckerem Wein und Käse von den Hirten und einer weiteren glücklich erschöpften Hüttennacht. Dann geht es wieder hinunter ins Tal, zurück aus einer wilden Natur, einer Welt über den Wolken. Auf dem Weg altbekannte Ranger, welche über Antonia Lächeln und Staunen, die noch am Ende eines anstrengenden Wandertages durch die Gegend hüpft und fröhlich Liedchen trällert. Nach unserer Rückkehr übernachten wir in Mariamtsminda am Rande des Nationalparks, wandern noch zur kleinen St. Maria Kapelle. Etwas weiter in Atskuri sind wir zu Gast bei Maja und ihrer Familie, die normalerweise eine Pension betreiben, coronabedingt aber geschlossen haben. Wir dürfen trotzdem auf der Pferdekoppel campieren, endlich Wäsche waschen und werden fürstlichst bewirtet und beschenkt. Wir sind auch hier wieder überwältigt von der vollkommenen und selbstverständlichen Gastfreundschaft.
Antonias neuer Freund Jonas Zwei Borjomibewacher Kuhflüsterer Auf Schusters Rappen im Borjomi Nationalpark Alter Sowjetischer Bulldozer am Wanderweg. Holz machen an der Hütte für den Abend Hüttenmahlzeit Unser Nachtquartier Kleiner aber feiner Ofen Aufwachen über den Wolken Auf den Hochebenen des Nationalparks Wanderfräulein An der St. Maria Kapelle Nach 3 Tagen Brot und Chinasuppen, endlich was Handfestes… Zu Gast bei Majas Familie Majas Festmahl
Mit einem Abstecher zu einer wilden Sulfur-Thermalquelle in Tsinubani und zur altbekannten Burg in Achalziche ging es zum verabredeten Treffpunkt am Fluss bei Idumala mit Volker, Inga und ihren Töchtern. Wir lernten sie kurz in Borjomi kennen und wollten uns gerne wiedersehen. Und so verbrachten wir zwei schöne Tage am Fluss mit gutem Wein, unzähligen Geschichten, Stockbrot, Feuertopf, spontanes Pferdereiten und glücklich lachenden Kindern. Dann ein weiterer Abschied und die feste Vorgabe, sich zeitnah wiederzusehen.
Mittlerweile hat sich leider ein dicker roter Flatschen um meinen zwei Woche alten Zeckenbiss eingerichtet. Also ein ziemlich deutliches Anzeichen auf Borreliose. Ein Besuch im Krankenhaus war wenig zielführend und so schickten wir kurzerhand ein paar Fotos und Details an unsere sehr nette und hilfsbereit Kinder- und Reiseärztin. Kurz darauf war die Diagnose klar und wir holten die entsprechenden Antibiotika direkt aus der Apotheke. Beruhigt ging es weiter nach Achalkala, wo wir auf dem Markt Ashusha und ihre Eltern kennenlernten. Ashusha hat 3 Jahre in Deutschland gelebt, spricht 4 Sprachen und war schwer überrascht, uns plötzlich auf dem Marktplatz Deutsch sprechen zu hören. Sogleich folgte eine Einladung, die wir sehr gerne annahmen. Ihre Wohnung liegt auf einem alten Kasernengelände und wir erfuhren viel über das Leben der georgischen Armenier, ihre Erfahrungen in Deutschland (nicht immer rühmlich) und Träume für die Zukunft. Wir hoffen sehr, sie einmal bei uns in Deutschland oder Polen willkommen zu heißen und zumindest ein kleines Stück der unbegrenzten Gastfreundschaft zurückgeben zu können. Reich beladen mit Eindrücken, Salat, Kräutern und Gemüse fahren wir weiter, hinein in die kahlen Hochebenen an den Parawanisee. Eine Tour hinauf querfeldein in die entlegene Vulkanlandschaft lassen wir trotz Sehnsucht für dieses Mal lieber. Stattdessen geht es an den Rand des Tsalka Canyons zum Schreiben des Blogs… Und allein in den letzten vier Stunden des Schreibens wurden wir ganze drei Mal von verschiedenen picknickenden Familien mit Brot, Obst, Fleisch, Bier usw. beschenkt…
Und so lassen wir uns einmal mehr durch dieses wunderschöne Land treiben. Antonia düst selbstbewusst und selbstbestimmt durch den Tag, macht es uns schwer sie in Zaum zu halten, zaubert aber dafür fast jedem Vorüberkommenden ein Lächeln auf die Lippen. Leo wächst und wächst, so dass wir nicht wissen ob er im Winter wieder oben in den Alkoven mit Antonia passt. Für ihn wie auch Antonia ist es selbstverständlich auf Fremde ohne Scheu zuzugehen. Sie machen schnell Freunde und oft sind sie am glücklichsten, wenn man auf andere Reisende mit Kindern trifft. Da ist es natürlich schön, dass sich viele trotz der aktuellen Umstände und Ängste auf den Weg hierher machen.
Mittlerweile verfeinern sich auch unsere Reisepläne wieder etwas. Mit Georgien scheinen wir mal wieder am Flaschenhals angekommen zu sein. Russland, Azerbaijan (außer Fussballfans mit Ticket) und Armenien stellen derzeit keine Touristenvisa aus. Der Iran ist noch immer geschlossen, macht aber von allen Ländern am meisten Hoffnung. Aus diesem Grund haben wir auch vorsorglich unser Carnet de Passage verlängern und nach Tbilisi schicken lassen. Wir lassen uns nun Zeit, werden weiter durch Georgien stöbern und warten, was sich im Iran tut. Immer noch und immer wieder sind wir dankbar unterwegs sein zu dürfen. Jeder Reisetag ist ein Geschenk und reich an Eindrücken, an Menschen die man trifft, an Landschaften, Weiten, Träumen und vor allem Hoffnungen.
Zum Schluss diesmal ein guter Spruch des bekannten Naturforschers Alexander von Humboldt. In unseren Augen aktueller denn je und so ziemlich das, was ich jedem rate, welcher sich die „Reisewarnungen“ des Auswärtigen Amtes zu sehr zu Herzen nimmt:
„Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben.“
Kommentare (2)
Hi Ihr Lieben,
danke für Euren spannenden Blog.
Da erfahre ich ja fast mehr als von Euch persönlich in Aspindsa. Zum Beispiel die Thermal Quellen in Tsinubani hätte ich auch gerne gesehen. Das sieht ja abgefahren aus.
Ihr macht wirklich eine tolle Familienreise. Ich bin super gespannt, wie es weitergeht. Euch scheinen die Reiseziele ja nicht auszugehen.
Ich bin auch überrascht, an wievielen interessanten Orten wir vorbeigerauscht sind mit unseren vier Wochen Reisezeit.
Wir sind jetzt bald zwei Wochen wieder zurück in Deutschland und haben unser Leben hier nahtlos wieder aufgenommen. Ihr habt dann auch hier zurück ein großes Reiseprogramm. Auf einen Besuch bei uns in Bonn bestehen wir jedenfalls.
Ganz liebe Grüße
Volker
PS: Das Zitat von Humboldt ist echt klasse!
Mili Podróżnicy, jak zwykle niezwykle ciekawy post z podróży. Dramatyczne przejście granicy z Gruzją (kwestia testu), borelioza Jana (szczęśliwie natychmiast uchwycona) i przecudowne widoki.
Życzę całej Rodzinie dalszych wrażeń, choć może spokojniejszych🙂!
Fredowi życzę, żeby dojechał wszędzie tam, gdzie zostało zaplanowane.
A może otworzy się granica z Iranem?
Trzymam kciuki!!
Mama Izy
Na bazie tych opisów można by pomyśleć po powrocie o spisaniu wspomnień z wyprawy i wydaniu w formie książkowej, np. My i Fred na Szlaku Jedwabnym czy coś takiego.