Hi,
ich melde mich mal wieder.
Erstmal schreibe ich die Antworten zu den Fragen im Blog. Ihr habt bei allem ziemlich richtig gelegen.
Frage 1: Sind Stalaktiten unten und Stalagmiten oben oder andersherum? Wie heißen sie, wenn sie eventuell irgendwann zusammen gewachsen sind? Wie schnell wachsen sie pro Jahr?
Antwort: Stalaktiten sind oben und die Stalagmiten unten. Wenn sie zusammen gewachsen sind, entsteht ein Stalagnat.
Tropfsteine wachsen im menschlichen Maßstab gesehen nur sehr langsam. Die genaue Geschwindigkeit des Tropfsteinwachstums variiert jedoch und hängt von mehreren Faktoren ab: Kalk-Konzentration im Wasser, CO2-Gehalt im Wasser und in der Höhle, Menge des herabtropfenden Wassers und Temperatur. Durchschnittlich wächst ein Tropfstein aber zwischen 8 bis 15 Millimeter pro 100 Jahre, also 0,08 bis 0,15 mm pro 1 Jahr.
Frage 2: Was ist Barbier für ein Beruf? Wie lange braucht ein Deckenmacher, um diese Decke zu nähen (Foto)?
Antwort: Ein Barbier ist ein Friseur, der Männer frisiert und rasiert.
Der Deckenmacher braucht für diese Decke 2 Tage (per Hand genäht).
Frage 3: In welchem/r Land/Stadt ist der Pergamonaltar zu sehen, und wie ist sein richtiger Name?
Antwort: Der Pergamonaltar ist in Deutschland/Berlin im Pergamonmuseum zu sehen. Er wird Zeus Altar genannt.
Frage 4: Ist das auf dem Foto Schnee? Gibt es das Phänomen noch woanders?
Antwort: Auf dem Foto ist kein Schnee sondern Kalk. Dieses Phänomen gibt es noch in Mammoth Hot Springs im Yellowstone Nationalpark in den USA.
Wir sind mittlerweile schon fast 3 Monate in der Türkei und es ist immer noch heiß, und wenn es eben heiß ist dann isst man gerne EIS. Das teuerste Eis was ich bis jetzt gegessen habe (7€ für 4 Kugeln Eis), war in der antiken Stadt Side. Das Eis war nur deswegen so teuer, weil Side ein Touristenmagnet ist und wo man die Ruinen unter einem aufwendigen Glasboden sehen kann.
Weil uns an der Küste aber oft zu warm ist fahren wir immer wieder in die Berge. Auf dem Weg kletterten wir auch im Adventure Park von Ömer und Beate. Der Kletterwald hat mich an den Kletterwald in Grünheide erinnert, aber er war höher und man konnte sich über einen See mit einer hängenden Seilbahn sausen lassen – es war echt COOL. Danach sind wir ins Taurusgebirge auf 1800 m gefahren, dort war es endlich mal kühl. Auf dem Weg mussten wir 1,5 Stunden wegen einer Felssprengung bei einem Strassenbau warten. In den Bergen habe ich süße Erdmännchen, viele Karst Dolinen, Schluchten und Schäfer gesehen. Dort haben wir auch die größte Höhle der Türkei besichtigt, die Tinaztepe Höhle, die schon Reinhold Messner und viele andere erforscht haben. Unser nächster längerer Stopp war in der Stadt Konya, wo wir bei meinem neuen Türkischen Freund Fahri eingeladen waren. Konya ist ein bisschen so ähnlich wie Erfurt. Etwas hüglig und mit super leckerem und günstigen Eis ( 25 ct für 1 Kugel). Nur in Konya gibt‘s Etliekmek (1,5 m langes Pide). Leider haben wir dort viele arme Kinder, die mit Handkarren Altpapier gesammelt haben, gesehen. Ich habe viel überlegt, was man ihnen Kleines schenken könnte, was ihnen Freude gemacht hätte… was wäre eure Idee?
In der Türkei gibt es viele Vulkane. Wir haben an einem Tag (der Tag der Vulkane) mehrere Vulkane gesehen: Karadag mit Militärstation (am Gipfel), Mekegolu (Teufelsauge), Acigol mit See im Krater, Hasandagi 3235 m hoch.
Frage 1: Wie werden Vulkane nach ihrem Zustand unterteilt und gibt es noch gefährliche aktive Vulkane in der Türkei?
Die Vulkanausbrüche sind verantwortlich für die Entstehung des Tuffsteingebirges, auch in Kappadokien. Auf dem Weg hin haben wir im Ihlara Tal eine 8 km lange Wanderung gemacht, wo wir viele alte ausgemeißelte Höhlenstädte mit Karawanentunneln, Kapellen und Kirchen gesehen haben. In einige sind wir auch rein geklettert. Das war echt spannend sich vorzustellen, wie Menschen dort über Monate manchmal sogar Jahre gelebt haben. Wir haben ausgemeißelte Höhlenstädte in Felsen aber auch unter der Erde besichtigt (Guzelyurt und Kaymakli underground-cities). In Kaymakli haben wir 5 von 8 Etagen mit schmalen Gängen unter der Erde besucht.
Frage 2: In Kaymakli gab es viele große runde Steine in den Tunneln (Foto). Wofür wurden die Steine benutzt:
a) als Öl/Wein Presse
b) als Getreide Mühlenstein
c) als Gang-Sperre beim Überfall.
Frage 3: Wozu werden diese zugemauerten Höhlen mit den Löchern benutzt (Foto).
In Kapadokien waren wir eine Woche auf einem Campingplatz und haben ein Deutsches, Niederländisches und ein Polnisches Pärchen kennengelernt. Dort haben wir mehrere Wanderungen gemacht und haben Zwergenhut ähnliche Felsen gesehen. Jeden Tag morgens um 6:30 sind zum Sonnenaufgang viele Heißluftballons über den Bergen geflogen. An einem Tag haben wir insgesamt 60 Ballons gezählt! Das sah echt toll aus.
So wie wir heutzutage auf dem Weg Hotels oder Campingplätze haben, hatten damals die Karawanen in einem Tagesmarsch eine Karawanserei. Dort konnten die Menschen und Tiere sich ausruhen und schlafen. Wir haben auch eine alte restaurierte Karawanserei namens Sultan Hani besucht.
Dort ganz in der Nähe haben wir einen Karstschacht namens Kizoren Obruk entdeckt. Das Loch ist ca. 130m tief und voller Wasser. Wir haben gelernt das solche Löcher an der Oberfläche aufbrechen, wenn sich der Grundwasserspiegel senkt. In der Region gibt es viele solcher Löcher, weil der Grundwasserspiegel um ca. 25m wegen des hohen Verbrauchs der Landwirtschaft gesunken ist.
Da wir in Antalya ein paar Sachen zu erledigen hatten, fuhren wir wieder einmal durch Konya. Dort besuchten wir das Science Center und waren schwer begeistert. Es gab Ausstellungen (in Türkisch und Englisch) über: alte Islamische Wissenschaften, Körper, Erde, Weltraum, Zukunft und Roboter, und Experimentabteil (Fotos). Das was ich besonders toll fand war der Erdebebenraum, wo man verschiedene Erdbebenstärken einstellen und fühlen konnte, das Roboterabteil mit Starwars Roboter und einem Robonachmacher, und Körperabdrücke in großen und kleinen Pixeln.
Frage 4: Ich wiege 34 Kilo auf der Erde – Wie viel wiege ich jeweils auf dem Mond, Sonne und Jupiter?
Frage 5: Wie werden Erdbeben gemessen und ab wann ist es gefährlich?
Frage 6: Welche Körperteile haben am meisten Nervenzellen (Foto)?
In der Nähe vom Science Center ist ein Militärflughafen. Dort haben wir mehrere Düsenjet‚s bei Kunstflugübungen gesehen. Das war sehr laut, sehr schnell und sah echt super aus!!
In Konya gibt es sehr viele Moscheen und Muezzine und wenn sie alle gleichzeitig zum Gebet rufen… Dann gibt es eine Kakofonia von Konya (Wir haben das so genannt).
Frage 7: Was ist eigentlich eine Kakofonie?
Wir haben Konya hinter uns gelassen und fuhren weiter Richtung Antalya. Unterwegs besuchten wir die Zindan Höhle (850m lang) wo man am Boden eines noch nicht aufgebrochenen Karstschachtes stehen konnte.
Der Weg führte uns weiter bis wir an einer gesperrten Brücke standen – Mist! Die Brücke war gesperrt, weil sie in einem leeren See stand und deswegen die Pfeiler kaputt waren. Leider war der Umweg groß.
Als wir ein paar Sachen in Antalya erledigt hatten, besuchten wir unsere Freunde in Kas. Dort haben wir uns für eine Wanderung entlang der Küste entschieden. Wir wanderten 32 km in 4 Tagen mit Zelt und Schlafsäcken. Leider war es nur ein 2‑Mann Zelt, aber irgendwie passten wir rein (Sardinenbüchse). Auf der Wanderkarte waren mehrere Frischwasser Quellen eingezeichnet, also dachten wir das wir genug Wasser haben werden und in der Wildnis übernachten können. Leider waren alle Quellen trocken und wir haben echt wenig Wasser gehabt. Deshalb mussten wir so lange laufen, bis wir an einem Campingplatz vorbei kamen. Unser schönster Übernachtungsort war auf dem Bootsteg bei einem netten Opa in Aperlae. Die Wanderung endete in Kaleücagiz, bei einem Stand mit leckerem Ziegeneis.
Frage 8: Wie heißt der bekannte Türkische Wanderweg, dessen Stück wir gewandert sind?
Frage 9: Von welchem Tier ist dieser Stachel (Foto)?
In diesem Blog habe ich immer wieder über Wassermangel geschrieben. Erst hier in der Türkei ist mir richtig klar geworden. welche wichtige Rolle das Wasser spielt und was wir bei uns für einen „Wasserluxus“ haben.
Wir befinden uns jetzt in Zeytinada und helfen als Workawayer. Wir arbeiten zusammen mit einer türkische Familie und dafür das wir überall wo es geht mithelfen, kriegen wir Frühstück – Mittagessen –Abendbrot usw. Bis jetzt haben wir bei der Oliven und Granatapfel Ernte geholfen, in der Küche Gözleme (türkische Eierkuchen ohne Eier) gemacht und wenn Gäste in das einfache Restaurant gekommen sind, haben wir gekellnert. Es macht viel Spaß neue Dinge zu lernen und ich übe auch Englisch, denn hier ist noch ein sehr netter Workawayer namens Peter aus Neuseeland.
So, das war’s für heute. Jetzt gehe ich mir erstmal einen türkischen Tee machen, denn den trinke ich mittlerweile sehr gerne.
Bis bald!
Euer Leo
Kommentare (4)
Tach Leo:)
Berlin, November, kalt, graue Wolken. Ihr seid auf der Sonnenseite! Es ist schön zu sehen wir Ihr maximal das schöne Wetter in euch aufsaugt. Deine Berichte sind mehr als spannend und vor allem kann ich mir nicht vorstellen das irgendwann einmal selbst alles zu sehen.
Zu deinen kleinen Patronenhülsen hab ich ne Idee. Nimm doch mal die Dinger, poliere die mit Asche und lege sie dann in Essig ein, in einer Plasteflasche. Wenn sie dann schwarz korrodiert sind, kannst du ganz genüsslich z.B. mit ner feinen Nadel/Taschenmesser Muster reinkratzen. z.B. Sterne, Herzchen und andere spannende Symbole. Werkzeugwahl und Einsatzzweck ist offen. Vielleicht brauchst du noch ne Lupe. Kreativer Tip: Ein schönet Motiv und dann mit nem selbst gebastelten Lederband als Kette um den Hals..
z.B. als Geschenk , also nur wenn du dich dann davon noch trennen kannst.
Fummelarbeit
Grüße aus Berlin !
Steffen
Hallo Leo,
vielen Dank für deinen umfangreichen Bericht, die tollen Bilder und die vielen neuen Informationen, die du uns allen damit gibst. Es macht mir große Freude, dass ich die Erlebnisse eures langen Weges mitverfolgen kann. Heute ist hier in Deutschland Vorlesetag. Erinnerst du dich noch daran? Durch die Corona – Situation bin ich heute leider nicht in Hangelsberg als Vorleser eingeladen. Das ist so schade, wird aber sicher nachgeholt. Dafür lese ich deinen Bericht meinem Kollegen hier in meinem neuen Büro laut vor. Was denkst du, wie erstaunt er ist?
Ich möchte dich darin bestärken, dass du deinen Mitschülern von den Dingen berichtest, die wir im Überfluss haben und das gar nicht bemerken oder gar nicht mehr schätzen, Wasser zum Beispiel, ausreichend Nahrung oder ein warmes, liebevolles Zuhause.
Bitte grüße deine Eltern und deine Schwester herzlich von deiner ehemaligen Schulleiterin, bleibt bitte alle gesund. Marion
Vielen Dank für eure schönen Berichte, die ich immer lese, und ich freue mich, dass es euch gut geht. Wer hätte das gedacht, dass ihr in der Türkei so vieles schönes erleben wird. Ich wünsch euch weiterhin viel Glück und dass ihr gesund bleibt.
Hallo Leo,
Vielen Dank für deinen super Reisebericht. Ein tolles Abenteuer so die Welt bzw. gerade die Türkei zu entdecken.
Wir freuen uns, daß Du mit deiner Familie so wunderschöne Orte entdecken kannst. Das ist wirklich super. Wir wünschen euch viel Freude bei eurer Weiterreise, Entdeckungen, Erlebnissen.
Vielleicht sehen wir uns nochmals im Adventure Park. Ömer und Beate